Die Geschichte des Ortsvereins Süderbrarup
Im Jahr 1934 wurde der DRK Ortsverein Süderbrarup gegründet. In der Chronik für die Gemeinde Süderbrarup aus 1981 ist zu lesen, dass eine Frauenbereitschaft von Wilhelmine Löffler und eine Männerbereitschaft von Kaufmann Jürgen Jürgensen sen. geleitet wurde.
Während des Krieges wurden laufend Lehrgänge für Erste Hilfe durchgeführt, außerdem gab es eine enge Zusammenarbeit mit dem Luftschutzbund. Zehn Helferinnen wurden zur Wehrmacht eingezogen, sie waren in Lazaretten in Frankreich, Italien, Norwegen, Holland und Polen tätig. Nach einem Bombenangriff auf Hamburg im Jahre 1943 wurde eine Baracke des Arbeitsdienstlagers als Krankenhaus eingerichtet. Dort betreute die DRK-Bereitschaft durch den Bombenkrieg verletzte Hamburger. Gegen Ende des Krieges wurden im Lager die ersten Flüchtlinge versorgt.
Bis 1977 war der Ortsverein mit 49 Mitgliedern relativ klein, dank einer Mitgliederwerbung des Landesverbandes erhöhte sich der Bestand auf 160 Mitglieder im Jahr 1981.
Im Jahr 2006 hat der Verein 263 Mitglieder, 203 Frauen, 56 Männer und 4 Firmen aus Süderbrarup. Zum Einzugsbereich zählen auch die Gemeinden Brebel und Nottfeld, die keinen eigenen Verein haben.
1995, also mit einem knappen Jahr Verspätung, wurde das 60jährige Bestehen mit einem umfangreichen Programm gefeiert. Es wurde ein Empfang gegeben, an dem unter anderem die damalige Vizepräsidentin des Landesverbandes, Herzogin Marie Alix zu Schleswig-Holstein, teilnahm. Leonhard Möller gab einen Bericht über die Vereinsgeschichte ab. Aus dem Bericht von Herrn Möller anlässlich des Jubiläums ist weiter zu entnehmen, dass der erste Fernmeldezug in Schleswig-Holstein 1961 in Süderbrarup unter Mitwirkung von Herrn Friedrich Roos gegründet wurde. Herr Roos war es auch, der ab 1972 nach Einrichtung des Blutspendedienstes in Schleswig-Holstein zweimal im Jahr eine freiwillige Blutspende einrichtete.
Weiterhin wurde aus Anlass des Jubiläums ein Bunter Nachmittag im Bürgerhaus angeboten, ein Frühlingsfest für die MS-Gruppe organisiert und mit dem so genannten Bayern-Satz ein Eintopf gekocht und verkauft.
Die bisherigen Vorsitzenden des Ortsvereins
1934 bis 1937 Wilhelmine Löffler, Schleswiger Straße
1937 bis 1946 Meta Henningsen, Bachstraße
1946 bis 1965 Wilhelmine Löffler, Schleswiger Straße
1965 bis 1977 Elfriede Mohr, Bachstraße
1977 bis 1980 Kirsten Christensen, Quellenstraße
1980 bis 1984 Margret Schmidt, Kappelner Straße
1984 bis 1988 Lieselotte Möller, Schleswiger Straße
1988 bis 1992 Johannes Petersen, Bachstraße
1992 bis 2000 Marie Luise Struve, Fasanenweg
2000 bis 2002 kommissarisch Marlies Tüxen, Kappelner Straße
2002 bis 2005 Notvorstand bestehend aus Gudrun Ernst,
Annegret Wöhlk und Rosemarie Marxen-Bäumer
seit Jan. 2006 Konrad Maibaum, Mühlenstraße
Mit Übernahme des Vorsitzes durch Lieselotte Möller im Jahr 1984 ging ein grundlegender Wechsel in der Arbeit des Vereins einher. Hatte man sich bis dahin hauptsächlich mit der Blutspende, Erste-Hilfe-Kursen, Handarbeit und der Unterstützung und Betreuung der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger befasst, so begann eine rege Gruppenarbeit.
Ingrid Thomsen und Inge Petersen besuchten einen vom Kreis- bzw. Landesverband angebotenen Lehrgang für Seniorentanz und am 06.06.1985 fand im alten Bürgerhaus der erste Seniorentanz-Nachmittag statt. 17 Teilnehmerinnen hatten sich eingefunden. In den folgenden 15 Jahren wurden 130 Tänze eingeübt. Tanzleiterinnen waren inzwischen Inge Petersen, Lieselotte Möller und Karin Wöhlk. Der Seniorentanz ist zu einer festen Einrichtung geworden, alle 14 Tage am Donnerstagnachmittag trifft man sich im Bürgerhaus. Eine Kaffeepause unterbricht den Übungsnachmittag.
Im Jahr 2005 konnte das 20jährige Bestehen gefeiert werden. Inzwischen wird die Gruppe von Karin Wöhlk, Sybille Langewellpott und Melitta Kaspar geleitet. 26 Mitglieder im Alter von 52 bis 85 Jahren sind dabei. Der Tanzkreis hat für Auftritte einheitliche Röcke und bietet ein schönes Bild, wenn bei Nachbarvereinen, bei Jubiläen oder sonstigen Veranstaltungen aufgetreten wird.
Schon seit 1967 gehört eine Handarbeitsgruppe zum Angebot des Ortsvereins. Sie wurde von der Vorsitzenden Elfriede Mohr und von Hertha Simla gegründet. Bis 1994 wurde sie dann von Anneliese Krumkühler geleitet, anschließend von Christa Petersen. Man trifft sich alle 14 Tage am Donnerstagnachmittag in der Tagesstätte des Bürgerhauses.
Seit 1998 ist Bärbel Ohlsen beim DRK verantwortlich für die Handarbeit.
Außerdem gibt es eine weitere Gruppe, die alle 14 Tage am Donnerstagabend im DRK Raum ihrem Hobby nachgeht.
Die Arbeiten der Gruppen sind gleich bleibend professionell und bei dem alle zwei Jahre stattfindenden Basar heiß begehrt.
Der Basar wurde im Jahr 1980 zunächst als Advents-Basar ins Leben gerufen und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. Aufgrund des steigenden Angebotes an Basaren und Veranstaltungen am 1. Advent wurde der Termin zwischenzeitlich auf den Oktober als Herbstbasar geändert. Der Erlös wird bis heute für soziale Zwecke verwendet.
Brunhilde Bley aus Steinfeld führte die Seniorengymnastik 1982/83 zunächst in der Tagesstätte ein. 1984 wurde es dann eine feste Gymnastikgruppe im Saal. Elisabeth Strüven kam nach erfolgter Ausbildung als Leiterin dazu und übernahm die Gruppe, nachdem Frau Bley mit der Wassergymnastik begann. Weitere Verantwortliche sind Gundula Wendt und seit 1997 Nicole Uck. Heute leiten Frau Wendt und Frau Uck die Gruppe, die sich alle 14 Tage am Mittwochnachmittag im Bürgerhaus trifft.
Wie ausgeführt, wurde 1986 von Frau Brunhilde Bley aus Steinfeld eine Gruppe für Wassergymnastik begründet. Man traf sich im Bewegungsbad beim Diakonischen Amt in der Mühlenstraße. Elisabeth Strüven übernahm die Gruppe nach erfolgreicher Ausbildung. Ilse Thomas und Heinz Schnedler kamen schließlich als Übungsleiter hinzu.
Die angekündigte Schließung des Bades konnte im Dezember 2000 noch einmal verschoben werden. Es dauerte aber nur ein Jahr und dann kam das endgültige Aus. Erheblicher Sanierungsbedarf stand an und es fand sich keine Finanzquelle zur Rettung des Bades. Der Verein verdankt es Ilse Thomas, dass einige Teilnehmer bis heute nach Kappeln in das Therapeutische Bewegungsbad Hansen zur Wassergymnastik fahren.
1986 wurde die Psychosoziale Krebsnachsorgegruppe ins Leben gerufen. Zu den Gründungsmitgliedern im Jahre 1986 gehörten Frau Marlies Tüxen, Frau Ellen Lehne und Frau Lieselotte Möller. Für die Leitung dieser Gruppe war eine umfangreiche Ausbildung im Jahre 1985 durch Schulungen und Seminare im medizinischen Bereich, im sozialrechtlichen und vor allem im psychosozialen Bereich notwendig.
Die Gruppe trifft sich einmal im Monat nachmittags im DRK-Raum im Bürgerhaus. Es werden Vorträge und Informationen angeboten, es werden kleine Ausflüge unternommen und soziale Dienste und Hilfen organisiert. Eine Telefonsprechstunde wird regelmäßig angeboten.
Im Jahr 2006 konnte das 20-jährige Bestehen gefeiert werden. Nach dem Ausscheiden von Frau Mellmann hat Frau Möller die Gruppe viele Jahre allein geleitet. Seit 2001 wird sie von Doris Horst unterstützt und im Jahr 2005 ist mit Melitta Kaspar eine dritte Ansprechpartnerin hinzugekommen.
Elisabeth Strüven bot im Jahr 1994 den ersten Yoga-Kurs an und seitdem hat es fast durchgängig dieses Angebot gegeben. Sie wurde abgelöst von Gertrud Köhler und Bärbel Schütte. Seit Januar 2002 hat Bärbel Ludewig diese Aufgabe übernommen und bietet zwei Kurse pro Woche an. Die Yoga-Stunden finden im kleinen Saal des Bürgerhauses statt.
Von 1985 bis 2002 hat sich der Ortsverein am Bürgerparkfest der Gemeinde und des Wirtschaftsvereins beteiligt. Das Angebot von Kaffee, „roter Grütze“ bis hin zu Waffeln und „Angeliter Gespenstern“ kam bei den Besuchern immer sehr gut an und hat den beteiligten Helferinnen und Helfern immer ein großes Maß an Improvisationstalent und Stehvermögen abgefordert. In einem Zelt der Katastropheneinheit aus Kappeln musste auf dem entsprechend vorangegangener Wetterlage trockenen oder feuchten Untergrund des Bürgerparks gekocht und gebacken werden und die Bürgerparkfeste mit ihren „Begleiterscheinungen“ sind allen Beteiligten in guter Erinnerung. Auch der Erlös des Bürgerparkfestes wurde für soziale Zwecke verwendet.
Ohne das Bürgerhaus wären die Angebote des DRK Ortsvereins, der übrigens seit 1994 ein eingetragener Verein und als gemeinnützig anerkannt ist, nicht möglich. Es fällt in die Zeit des Vorsitzes von Johannes Petersen, dass dieser Raum eingerichtet wurde. Tische und Stühle passen zum Mobiliar des übrigen Hauses und sind so variabel kombinierbar. Der Raum ist eine feste Anlaufstelle, die nicht mehr wegzudenken ist. Der DRK Ortsverein ist der Gemeinde Süderbrarup sehr dankbar, dass sie dem Verein den Raum zur Verfügung stellt.
In den Räumen des Bürgerhauses findet zweimal im Jahr, meistens im Juni und Dezember, eine Blutspendeaktion statt. 15 bis 20 Helferinnen werden benötigt, um das Personal des Blutspendedienstes und durchschnittlich 150 Spenderinnen und Spender mit einem Imbiss zu versorgen.
Dem kommunalen Altenheim, zuletzt unter dem Namen „Seniorenheim am Park“ betrieben, galt über alle Jahre die besondere Aufmerksamkeit des DRK Ortsvereines. Anneliese Andresen war viele Jahre dafür verantwortlich, dass die Bewohnerinnen und Bewohner an Geburtstagen, aber auch bei Krankheit besucht wurden. Eine Badehilfe für alle, die nicht ohne fremde Hilfe auskamen, wurde zunächst von Hedwig Nielsen und später von Lisa Neelsen geleistet.
Weiterhin wurden alljährlich ein Frühlingsfest und zusammen mit der AWO eine Nikolausfeier veranstaltet. Gemeinsam mit der AWO wurden die Bewohnerinnen und Bewohner zum traditionellen Besuch des Brarup-Marktes begleitet. Nach Schließung des Heimes im Frühjahr 2005 wurde versucht, die Bewohner in ihren neuen Wohnstätten weiter zu besuchen.
Als in Folge der Geschehnisse um das Kernkraftwerk Tschernobyl im Jahre 1986 alljährlich im Sommer Kinder zur Erholung in Christianslyst/Nottfeld waren, hat der Verein sich am Programm, u. a. mit Besuchen im Freizeitpark Tolkschau, beteiligt.
Nachdem im Juni 1995 die Liegenschaften der ehemaligen Kaserne von Flüchtlingen aus dem Kosovo bezogen wurden, haben Helferinnen bei dem Aufbau der Kleiderkammer mitgewirkt. Von vielen Nachbarvereinen und Firmen gingen Barspenden für die Bewohnerinnen und Bewohner ein, die nach Absprache mit der Leiterin Sabine Schindler für Bekleidung, Schulmaterial für die vielen Kinder und sonstige Bedürfnisse eingesetzt wurden.
In der Adventszeit richtet der Ortsverein im Wechsel mit der Arbeiterwohlfahrt die Adventsfeier für die Seniorinnen und Senioren aus der Gemeinde aus. Der Männerchor Süderbrarup gehört fest zum Programm, Musikvorträge, kleine Aufführungen der Grundschule oder sonstige weihnachtliche Vorträge runden den Nachmittag ab.
Über all die Jahre besuchen die Helferinnen und Helfer die Bewohner der Gemeinden Süderbrarup, Nottfeld und Brebel ab ihrem 80. Geburtstag und bei Goldenen Hochzeiten und höheren Alters- und Ehejubiläen. Zu Weihnachten werden Zuwendungen und Aufmerksamkeiten verteilt und wenn übers Jahr finanzielle Probleme bei Klassenfahrten oder ähnlichem auftreten, hilft das DRK häufig mit einem Zuschuss aus, ohne das davon etwas an die Öffentlichkeit dringt.
Der DRK Ortsverein ist eine feste Größe im Vereinsleben der Gemeinde. Er arbeitet in der langen Zeit gut mit dem Ortsverband der Arbeiterwohlfahrt zusammen. Seit einigen Jahren engagiert er sich auch in der Arbeitsgemeinschaft aller sozial tätigen Vereine und Verbände und dem Seniorenbeirat der Gemeinde Süderbrarup.
Der Vorstand und ein Kreis von bis zu 25 Helferinnen und Helfern haben in den Jahren des Bestehens dazu beigetragen, dass auch schwierige Zeiten durchgestanden wurden und nun sieht man dem 80-jährigen Bestehen im Jahr 2015 entgegen.
(Rosemarie Marxen-Bäumer)